Beten mit dem Smartphone - ein Selbstversuch

Einen direkten Draht zu Gott, das erwarten viele von uns Theologen. Wie einfach wäre das, wenn ich da eine Nummer hätte und einfach anrufen oder eine WhatsApp-Nachricht schicken könnte. Doch um es vorwegzunehmen: Diese Nummer konnte uns auch Felix Goldinger vom Bistum Speyer nicht verraten, der die Werkstatt "Beten mit dem Smartphone" auf dem Katholikentag in Münster moderierte.

Der Referent für missionarische Pastoral stellte die Netzgemeinde "da_zwischen" vor. Es geht darum, Menschen dort zu erreichen, wo sie sich tagtäglich aufhalten - im Internet. Da bin ich ja dienstlich und privat auch unterwegs. Klar, ich finde dort über Suchmaschinen tausend schöne Gebete und solche, die mich weniger ansprechen. Aber ist das schon Beten? Spüre ich da eine innige Verbindung zu Gott?

Wir habens gemacht, mit unserem Smartphone gebetet. Die Aufgabe für die Teilnehmer war, rauszugehen und was mit dem Handy zu fotografieren, was wir in Anlehnung ans Katholikentagsmotto "Suche Frieden" mit Frieden verbinden. Hm, draußen im Schulhof waren, Bäume, fiedliche Menschen, ein Sandkasten ...

Ich bin dann doch auf die Straße gegangen. Lange Häuserzeilen und unendliche viele Verkehrszeichen warteten auf mich. Ich merkte, wie ich die Umgebung plötzlich viel aufmerksamer wahrnahm als sonst. Dann blieb ich am Schulwegschild hängen. Ein Kind und dahinter ein Erwachsener. Ich habe das Foto in die WhatsApp-Gruppe hochgeladen und spontan druntergeschrieben: "Frieden - den Schwächeren den Rücken stärken. Schenke uns Aufmerksamkeit." Mein Gebet.

In Kürze sollen wir schön aufbereitet alle Bilder der Gruppe mit den Gebetstexten und Impulsen als Video bekommen. Die Werkstatt war eine spirituelle Erfahrung für mich und durch den Austausch fühlte ich mich auch mit den anderen verbunden. Hat Spaß gemacht  - eine gut tuende Pause im Gewimmel des Kirchentreffens. Morgen gibt es in Münster nochmals die Chance.

Markus Waggershauser